25. September 2015

Epson EcoTank L355/ L555 – günstige Nachfülltinte soll es richten

Bisher darf man Druckerherstellern nachsagen, dass die Geräte unverschämt günstig sind und die Druckerpatronen sehr teuer. Warum ist klar: Wer als Hersteller an den Original Tinten kräftig verdienen will, muss zunächst die Basis schaffen. Da setzt der Preiskampf der Druckerhersteller direkt am Gerät an. Geld wird daher mit dem Verkauf der Hardware nicht verdient.

Epson wagt seit September letzten Jahres einen neuen Gehversuch.

Das Motto: Teurer Drucker und günstige Nachfülltinten bzw. Flaschen.
Bisher bleibt der Erfolg eher aus und das aus gutem Grund. Die Geräte sind teuer und mager ausgestattet. Die Technik ist aus bereits vorhandenen Druckern übernommen. Der Epson EcoTank L355 teilt sich die Plattform mit dem bereits ausgedienten Epson Expression Home XP-205.

Doch der direkte Vergleich zeigt: 299 Euro für den EcoTank L355 gegenüber zuletzt 65 Euro für den Expression Home XP-205.
Das Gerät ist zwar Wi-Fi fähig, kann jedoch nur Drucken, Scannen und Kopieren.
Für die Faxfunktion muss man 100 Euro mehr investieren also 399 Euro und kauft dann den EcoTank L555.
Auch sein Vorgänger, der Epson WorkForce WF-2530WF kostet nur um die 80 Euro. Die hohen Preise daher absolut nicht gerechtfertigt.

Vom Epson Kunden zum Flaschenkind

Epson verspricht extrem günstiges Drucken. Das gelingt auch, denn die Nachfüllflaschen kosten um die neun Euro je Farbe. Somit ist man im Komplettsatz mit ca. 36 Euro dabei und hat laut Epson für ca. 2 Jahre genug Tinte. Das Nachfüllen gestaltet sich nicht ganz so einfach. Bei unserem Testgerät haben wir sehr vorsichtig versucht, die Tinte nachzufüllen und dennoch daneben geklekst. Nächste Farbe, noch vorsichtiger, wieder geklekst, inklusive Finger. Da die Tinte eine DuraBrite Tinte ist, auch nicht so leicht abzuwischen.

Neben der mageren Geräteausstattung hat Epson auch beim Druckertreiber gespart. Wer gewohnt ist den Füllstand der Tinten am PC oder Display abzulesen wird enttäuscht. Das muss man schon direkt an den Tinten ablesen. Gut wenn man für den Drucker genug Stellplatz hat. Andernfalls wird es etwas schwierig an den Tintentank zu gelangen, rechts neben dem Gerät.

Papierzufuhr

Auf Grund der Tintenreichweiten ist der Epson EcoTank L355 und L555 sicher eher interessant für Kunden die viel und regelmäßig Drucken. Denn bei allem Sparpotenzial das die Tinten bieten darf man nicht vergessen, den hohen Preiseinstiegt für die Hardware muss man erst einmal verdruckt haben. Es wundert daher auch, dass das Papierfach nur maximal 100 Blatt A4 fassen kann und lediglich 20 Blatt Fotopapier. Nicht gerade üppig für einen Drucker der den Anspruch erhebt viel Druckaufträge zu erledigen.

Druckqualität

DuraBrite Tinten sind die Allrounder unter den Epson Tinten. Der Tintentropfen legt sich auf das Blatt und wird von einem Wachsmantel umschlossen. Vorteil: die Papierqualität wird fast zur Nebensache. Die Ausdrucker sehr gut- zudem wisch und wasserfest. Die Farbausdrucke sind gemäß einem Vierfarbdrucker sehr gut. Ideal für Farbbroschüren, Kochrezepte in Farbe, Internetseiten in Farbe usw. Wer hingegen erstklassige Fotoqualität erwartet, wählt sicher eher einen anderen Druckertyp aus. Setzt mindestens auf sechs Farben, um mit den zusätzlichen Light Tönen Magenta und Cyan die Haut und Pastelltöne ideal zu treffen.

Fazit

Die Idee der Tintentanks ist gut. Lobenswert, dass ein Hersteller sehr günstige Seitenpreise mit seinem Original Druckerpatronen erzielen kann. Unsere Kaufentscheidung für einen neuen Drucker würde wahrscheinlich nicht auf eines der beiden Geräte fallen, da der Anschaffungspreis völlig überzogen ist, die Ausstattung dazu sehr mager. Die Verarbeitung des Druckers entspricht eher der 60 Euro Klasse. Display fehlt, Papierfach gerne größer, Tintenfüllstands Anzeige darf bei so einem Preis durchaus erwartet und beiläufig gesagt, fällt mir derzeit sonst kein Gerät ein, dass dies ebenfalls nicht kann. Kunden, die diesen Drucker kaufen können daher nur den extrem günstigen Seitenpreis als Kaufimpuls haben und gehen von einem gigantischen Druckvolumen aus, dass den hohen Gerätepreis wett macht. Mit freundlichen Grüßen – Ihr Kay Lodwig von tinteablager.de